Vom Schöngeist zum Machtpolitiker

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Albaniens neuer Regierungschef Edi Rama

Edi Rama: Der frühere Basketballspieler, der es bis ins Nationalteam schaffte, sticht nicht nur mit seiner hünenhaften Gestalt aus der Masse albanischer Politiker heraus.

Edi Rama: Der frühere Basketballspieler, der es bis ins Nationalteam schaffte, sticht nicht nur mit seiner hünenhaften Gestalt aus der Masse albanischer Politiker heraus. (Bild: Reuters)

Edi Rama ist am Ziel seiner Träume. Auf dem Weg an die Regierungsspitze Albaniens hat er sich aber von hehren Idealen entfernt.

Thomas Fuster, Wien (Newe Zürcher Zeitung)

Seit Anfang dieser Woche wird Albanien von einer sozialistischen Regierung angeführt. An deren Spitze steht Edi Rama, dessen Sozialisten bei den Wahlen vom Juni einen überraschend klaren Sieg gegen die Demokraten des damaligen Regierungschefs Sali Berisha erzielt hatten. Die Machtübergabe und die Bildung des Kabinetts, das am Sonntag vom Parlament bestätigt wurde, gingen ungewohnt geschmeidig über die Bühne. Da Berisha seine Niederlage eingestand, blieb dem Land für einmal ein episches Gezänk um die Rechtmässigkeit der Wahlen erspart – ein grosser Fortschritt für Albaniens fragile Demokratie.

Der 49-jährige Rama ist 20 Jahre jünger als sein langjähriger Erzfeind Berisha und gehört einer neuen Politikergeneration an. Der frühere Basketballspieler, der es bis ins Nationalteam schaffte, sticht nicht nur mit seiner hünenhaften Gestalt aus der Masse albanischer Politiker heraus. Auch seine Vergangenheit als Kunstmaler ist atypisch. Zwar engagierte sich Rama in jungen Jahren bei den Studentenprotesten gegen die Nomenklatura, die nach dem Tod des Diktators Enver Hoxha 1985 die Macht übernahm. Politisch desillusioniert, wandte er sich aber bald der Kunst zu, zunächst als Dozent, danach als Maler in Paris.

Politik umschrieb Rama einst als die «höchste Stufe der Konzeptkunst». Die Faszination der Macht liess ihn 1998 denn auch in die Heimat zurückkehren und dem Ruf von Fatos Nano folgen, als Kulturminister zu agieren. Politisch an Strahlkraft gewann der Bohémien aber erst nach seiner Wahl zum Bürgermeister Tiranas im Jahr 2000 – ein Amt, das er bis 2011 innehatte. Gegen die städtebauliche Anarchie ging er unerschrocken vor und liess illegal erbaute Kioske abreissen. Auch verhalf der Sozialist der Stadt mit der bunten Bemalung ganzer Quartiere zu einem lebensfroheren Antlitz.

Für die Auffrischung Tiranas erhielt der Bürgermeister internationales Lob. Doch sein Erfolg als städtebaulicher Erneuerer steht quer zum Leistungsausweis als Oppositionschef. Nach der Wahlniederlage gegen Berisha 2009 mutierte der originelle Schöngeist, der aus seiner Aversion gegenüber Krawatten kein Geheimnis macht, zusehends zum leicht arroganten Machtpolitiker, der seine Partei an die kurze Leine nahm. Rama weigerte sich, die Niederlage einzugestehen, organisierte Strassendemonstrationen und boykottierte das Parlament. Resultat war eine politische Lähmung, die den verarmten Balkanstaat noch weiter zurückwarf.

Nun ist Rama am Ziel. Auf dem Weg an die Regierungsspitze hat er sich aber von hehren Idealen entfernt. Das spiegelt etwa die Koalition mit der Sozialistischen Integrationsbewegung LSI, die vom früheren Regierungschef Ilir Meta angeführt wird. Meta gilt als einer der korruptesten Politiker Albaniens und verkörpert quasi in Reinkultur ein politisches System, das primär auf Nepotismus und Klientelismus basiert. Entsprechend hohl klingt das Versprechen von Rama, auf wundersame Weise nicht nur 300 000 neue Jobs zu schaffen, sondern endlich auch die politische Korruption im Land wirksam zu bekämpfen.

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“Rama, një politikan jotipik, por që në rrugën e tij është larguar nga idealet e larta”

TemA Online, 17 Shtator 2013

Gazeta zvicerane “Neue Zürcher Zeitung” portretizon në numrin e së martës figurën e re drejtuese të Shqipërisë, kryeministrin Edi Rama.

“Që nga fillimi i kësaj jave, Shqipëria qeveriset nga një qeveri socialiste. Në krye qëndron Edi Rama, 49 vjeçari është 20 vjet më i ri se armiku i tij kryesor prej disa vitesh, Sali Berisha dhe i përket një gjeneratë të re politikanësh. Ish-lojtari i basketbollit, që ia doli të ngjitet deri në kombëtaren shqiptare, dallohet me statujën e lartë nga masa e politikanëve shqiptarë. Edhe e shkuara e tij si piktor nuk është tipike. Rama u angazhua në protestat e studentëve kundër nomenklaturës, e cila pas vdekjes së diktatorit Enver Hoxha mori të gjithë pushtetin në dorë, por i deziluzionuar nga politika ai iu kthye artit, fillimisht si docent, pastaj si piktor në Paris.

Politikën, Rama e përshkruan me fjalë të tjera si “stadi më i lartë i artit konceptual”. Joshja prej pushtetit e bëri Ramën të kthehej në vitin 1998 në vendlindje duke ndjekur ofertën e Fatos Nanos për t’u bërë ministër. Por, fuqi politike, bohemi fitoi pas zgjedhjes si kryetar bashkie i kryeqytetit. Për ripërtëritjen e Tiranës, Rama u lëvdua nëpër botë.

Tani Rama ka mbërritur aty ku donte. Por në rrugën drejt kreut të qeverisë, Rama është larguar nga idealet e larta. Këtë e reflekton edhe koalicioni me Lëvizjen Socialiste për Integrim, LSI, e cila drejtohet nga ish-kryeministri, Ilir Meta. Prandaj tingëllojnë boshe premtimet e Ramës që me një dorë mrekullie në vend do të krijohen 300.000 vende pune, dhe do të luftohet me efektivitet korrupsioni në vend”, shkruan gazeta zvicerane./DW